Wir können uns erinnern:
Wasser ist Leben.
Leben ist heilig.
Und das Wasser? Ist uns auch das Wasser heilig?
Was erzählen wir unseren Enkelinnnen und Enkeln über unsere Beziehung zum Wasser in dieser Zeit, in der sich alles wandelte?
Wann hast Du das letzte Mal an einem natürlichen Wasserlauf oder einer Quelle gesessen?
gelauscht, geschaut, gespürt…..
die Hand ausgestreckt, Sonnenlicht in funkelnden Tropfen
Musik im Wasserrauschen
Dankbarkeit im Herzen
Wasser verbindet alles.
Wasser heilt.
Wasser reinigt.
Wasser schenkt Leben.
Danke Danke Danke, Mutter Erde.
Die UNO hat 2018 – 2028 als eine Dekade des Wassers ausgerufen. Es ist Halbzeit. Auf einer Konferenz kommen gerade VertreterInnen vieler Länder zusammen. Zu diesem Anlass haben indigene Völker eine Erklärung veröffentlicht.
Können wir zuhören und verstehen?
Können wir Verantwortung übernehmen für das, was im Namen unserer Gesellschaft, unseres Lebensstils, unserer Wirtschaft, unserer politischen Entscheidungen mit dem Wasser, mit dieser Grundlage allen Lebens weltweit passiert?
Der hier folgende Auszug aus dieser Erklärung soll Mut machen, Fragen zu stellen, Mut machen, in Frage zu stellen, was uns als normaler und unvermeidbarer Teil unseres Lebensstils vermittelt wird, Mut machen, den Schutz des Wassers und der Grundlagen des Lebens einzufordern, Mut machen, uns die Mitverantwortung für die Zerstörung in der Welt einzugestehen und auf Veränderung zu dringen.
Auszug aus der Erklärung der indigenen Völker für die Wasser-Konferenz der Vereinten Nationen 2023
„Für indigene Völker ist Wasser ein inhärentes und unveräußerliches Recht und eine Verantwortung. Wasser wird uns nur dann weiterhin erhalten, wenn bewusste und engagierte Maßnahmen zu seinem Schutz ergriffen werden. Wir ehren das Wasser als unser erstes Zuhause. Es ist unverzichtbar für die Produktion unserer Nahrung und für die Fortpflanzung aller Arten. Sauberes Wasser ist eine wichtige traditionelle Medizin, eine Quelle der Heilung und der Lebenserneuerung in unseren zeremoniellen und spirituellen Praktiken. Wir sind Wasser und ohne Wasser würden wir nicht existieren. (…)
Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass die derzeitige nationale und internationale Politik weiterhin die Abholzung von Wäldern, den Bergbau, Bohrungen und den Einsatz hochgiftiger Agrochemikalien zulässt und damit die Wassersysteme verseucht, die Millionen von Arten auf der ganzen Welt ernähren. Besonders besorgt sind wir über die anhaltende Verschmutzung und Vergiftung von Wasserquellen durch giftige Abfälle, die bei Bergbau- und Bohraktivitäten entstehen. Dazu gehören Schadstoffe wie Quecksilber, die nachweislich verheerende Auswirkungen auf die mütterliche, kindliche und intergenerationale Gesundheit und Entwicklung haben. Viele dieser Bergbautätigkeiten tragen auch direkt zur globalen Klimakrise bei und beeinträchtigen die Anpassungsfähigkeit der indigenen Völker weiter.
Wir bekräftigen, dass indigene Völker weiterhin eine wichtige Rolle beim Schutz der natürlichen Welt und ihrer ursprünglichen biologischen Vielfalt spielen. Wir werden weiterhin unsere heilige Verantwortung als Hüter und Beschützer des Wassers in all seinen Formen, einschließlich Flüssen, Bächen, Seen, Quellen, Regen, Schnee, Eis und Ozeanen, wahrnehmen und ausüben. (…)
Schließlich verurteilen wir mit einer Stimme die systematische Unterdrückung, Verfolgung, Entführung, Ermordung und Kriminalisierung indigener Völker und ihrer Behörden, Führer und Vertreter, die ihre Rechte auf Land und Territorien, einschließlich ihres Rechts auf Wasser, verteidigen. Wir bekräftigen auch die wesentliche Rolle der indigenen Frauen als Wasserschützerinnen, Wasserverteidigerinnen und Inhaberinnen von Wasserwissen und fordern, dass ihre Praktiken, Beiträge und Führungsqualitäten anerkannt und geschützt werden.
Hier findest Du den vollständigen Text in deutscher Übersetzung, das Original in Englisch findest du hier: https://www.iitc.org/indigenous-peoples-declaration-for-the-2023-united-nations-water-conference/